KiWo-Kontaktstelle im Wohnpark Bensberg

Geschichte und Rahmenbedingungen

Die Kontaktstelle im Wohnpark (KiWo) Bensberg wurde im Jahre 2012 gegründet und befindet sich in den Räumen des Zentrums für Aktion und Kultur (ZAK) in der Reginharstraße 40 im Bensberger Stadtteil Bockenberg. Das Konzept der KiWo folgt einer Initiative der Stadt Bergisch Gladbach zur Entwicklung einer sozialräumlich orientierten, präventiv wirkenden Maßnahme der Sozialarbeit, des Stadtteilmanagements und der Vernetzung von lokalen Strukturen im Sozialraum Wohnpark Bensberg. Die KiWo ist damit Teil einer Hilfestruktur eines stadtweit orientierten sozialen Netzwerkes mit dem Ziel, „Frühe Hilfen und nachhaltige Förderung für Familien und junge Menschen“ gemäß dem sozialräumlichen und präventiven Ansatz der „Hilfe aus einer Hand“ anzubieten. Die KiWo wird seit 2012 von der GL Service gGmbH sehr erfolgreich umgesetzt.

Zielgruppe und Bedarf

Im Wohnpark Bensberg leben ca. 2400 Menschen aus ca. 40 Nationen. Allein die Vielfalt der Menschen mit ihren kulturellen und religiösen Hintergründen sowie die unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen prägen das Leben im Wohnpark Bensberg. Dabei gestaltet sich das Leben in der KiWo ebenso bunt wie im gesamten Wohnpark angesichts unterschiedlicher Nationalitäten (bspw. Deutsch, Türkisch, Iranisch, Irakisch, Pakistanisch, Rumänisch, Kasachisch, Indisch, Albanisch, Kroatisch, Italienisch, Griechisch, Serbisch, Tamilisch, Persisch u.a.), Religionen und gelebter Kulturen in jeweils allen Altersgruppen. Insbesondere Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 0 bis 25 und deren Eltern - überwiegend mit Migrationshintergrund - nutzen die KiWo, um Kontakte zu knüpfen, sich auszutauschen sowie Rat und Unterstützung zu finden. Die Situation der Bewohner ist häufig geprägt durch belastende Lebensumstände und die vielfältigen Migrationshintergründe. Ebenso vielfältig wie die familiären, kulturellen und religiösen Unterschiede gestalten sich die daraus entstehenden Schwierigkeiten.

Beteiligung, Mitwirkung und Selbsthilfe als Leitlinien und Handlungsorientierungen

Angesichts der räumlichen Bedingungen des Wohnquartiers sowie der dargestellten familiären Strukturen im Wohnpark lässt sich die Arbeit der KiWo in folgenden Leitlinien verankern: Als Anlaufpunkt und Schnittstelle von Kindertageseinrichtung, Familienbildung und Familienhilfe bietet die KiWo einen frühzeitigen, bedarfsgerechten und niedrigschwelligen Zugang für Kinder, Jugendliche, (junge) Erwachsene und Eltern. Mit dem Anschluss an zusätzliche regionale Angebote und eingebettet in lokale Strukturen bietet die KiWo ein Unterstützungssystem, das Kinder und deren Familien unter Berücksichtigung ihrer persönlichen Ressourcen und Bedingungen unterstützt, fördert und einen Raum zur Entfaltung bietet. Die KiWo versteht sich als Kontakt – und Erfahrungsort, der an nachbarschaftliche Lebenszusammenhänge anknüpft, Selbsthilfepotentiale aktiviert und soziale Netzwerke unterstützt und fördert. Ziel ist es, die Menschen im Viertel durch Bereitstellung eines vielfältigen Angebotes zu stärken, zu unterstützen und zu integrieren. Dabei liegt der Schwerpunkt auf dem Erkennen und Nutzen der persönlichen Ressourcen und der Vermittlung von Informationen und Möglichkeiten, um selbstbestimmt und selbstverantwortlich aktiv werden zu können. Die Vielfalt der Kulturen wird dabei ganz bewusst in den Alltag der KiWo einbezogen und zum Gegenstand von Projekten gemacht und wirkt somit bereichernd und förderlich auf das aktive und respektvolle Miteinander. Auf all diese sozialräumlichen Bedingungen antwortet die KiWo bedarfsgerecht mit ihren spezifischen Angeboten.

  • Vertrauen und Beziehung aufbauen 
  • Kinder, Jugendliche, (junge) Erwachsene, Eltern und Familien stärken – dort wo sie leben 
  • Partizipation fördern 
  • Bildung und Teilhabe ermöglichen 
  • Vielfalt und Begegnung schaffen 
  • Integration und Gemeinschaft leben 
  • die besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund wahrnehmen
  • Unterstützungsmöglichkeiten gemeinsam erkennen und organisieren 
  • Bedarfsgerechte Hilfen und Projekte anbieten 
  • Prozesse begleiten anstatt zu leiten („Hilfe zur Selbsthilfe“)

Kooperationspartner und Netzwerkarbeit

Als Teil eines Hilfesystems, das konstruktiv und lösungsorientiert im Interesse der Kinder, Jugendlichen, (jungen) Erwachsenen, Eltern und Familien tätig ist, pflegt die KiWo einen engen Kontakt zum regionalen Netzwerk. Mögliche Kooperationspartner sind alle Organisationen, die familienbezogene Unterstützung anbieten und mit ihren Aufgaben und Angeboten unterschiedliche Zugänge zu den Familien im Sozialraum haben. Durch die enge Vernetzung kann im Einzelfall ein kurzfristiger Übergang in eine fach- und bedarfsgerechte Beratung und Hilfe erfolgen.

Umsetzung der konzeptionellen Schwerpunkte

Die bewährten Zielsetzungen der KiWo werden in verschiedenen Angebotsformen umgesetzt. Die KiWo Angebote sind fest in den Strukturen im Wohnparks etabliert. Dem Leitbild und den persönlichen, regionalen und jahreszeitlichen Besonderheiten entsprechend, orientiert sich das Angebot stets individuell und ist daher nicht starr, sondern wandelbar und bedarfsorientiert. Durch die KiWo Mitarbeiter werden folgende Angebote umgesetzt:

  • Erziehungs- und Lebensberatung
  • Café KiWo Offene Beratungssprechstunde
  • DeutschLernTreff mit Kinderbetreuung
  • DeutschCaféTreff
  • FrühstücksTreff
  • MittagsTreff
  • InternationalerKochTreff
  • KiWoPartyTreff
  • BabyTreff (KleinkindTreff)
  • Eltern-Kind-Reiten
  • KinderTreff einschl. 3-wöchiges Sommerferienprogramm
  • Sozialpädagogisches Reiten für Kinder
  • Voltigier-Gruppe mit Mitgliedschaft
  • GrundschulBegleitungsTreff
  • SchülerHilfeTreff
  • BewerbungsBeratung
  • JugendTreff